Das Schweizer Drei-Mäderl-Haus (mit männlicher Unterstützung) hat nichts, aber auch gar nichts von ihrer fiesen, ja fast rücksichtslosen Einstellung eingebüßt. Die wahrlich abartige Stimme von Frontfrau Alexandra, die immer noch eigentümlich-klingenden Gitarren von Madame Jessica, der pumpende Bass vom Quotenmann Chris und die hypnotisch, manchmal richtig stoisch rausgeprügelten Drums von Sarah, all das komplett einzigartig (und nicht weil hier mehrheitlich Amazonen am Werken sind!), gemein und für den Hörer zumindest unzerstörbar.
Selbstredend, dass es SHEVER immer noch nicht schaffen kurze Songs zu schreiben, ginge bei dieser Art von Musik wahrscheinlich aber auch gar nicht. Durchschnittlich lässt man es kaum unter zehn Minuten angehen, schafft es aber trotz einer gewissen rhythmischen Gleichmäßigkeit spannend und aufregend zu bleiben. Beeindruckend auch, wie viel Wut sich in manchen Menschen aufbauen kann, eine Wut die mit einer Inbrunst herausgespien werden muss – Ehrlich – in einer finsteren Gasse nachts um halb Drei möchte ich diesem weiblichen Wutklumpen namens Alexandra nicht zwingend begegnen…auch weil die gute ihre portugiesischen Wurzeln nur zu gerne in dementsprechende Hassbatzen verpackt („Smile“, „Infinita Mente Triste”) und die Hörerschat obendrein mit ihren Französisch-Kenntnissen („La Fin“) malträtiert.
Finanziert wurde „Panta Rei“ übrigens über eine Crowdfunding-Kampagne via wemakeit.com und den Rundling darf man sich im schmucken Vinyl oder als profane CD abgreifen. Letztere enthält wie der Download-Release noch den Track „Path of Death”, den wir schon von der 2013er Split-Veröffentlichung mit SPENCER (zum Review) kennen.
Depressive And Impressive Death Doom
4.0/5.0